Paris, Marrakesch, Rheine
Experten diskutieren über Klimawandel und die Auswirkungen auf die regionale Windenergiebranche
26. Januar 2017
Rheine. Das Münsterland ist eine der wichtigen Keimzellen der deutschen Windenergie, von der aus national sowie international agierende Unternehmen entlang einer breit aufgestellten Wertschöpfungskette bedeutende Impulse leisten. Davon überzeugten sich auch die mehr als 120 Teilnehmer beim großen Netzwerktreffen der WindRegion Münsterland. Erstmalig luden die WindRegion Münsterland mit der Energie-Agentur NRW zu einem gemeinsamen Netzwerktreffen in den TaT-Themenpark nach Rheine ein.
Eröffnet wurde das Netzwerktreffen von den Veranstaltern Yassine Mokdad – Projektleiter der WindRegion Münsterland, und Claudia Bredemann, Leiterin des Netzwerks Windenergie der EnergieAgentur.NRW. „Wir sind begeistert von der großen Teilnehmerzahl und der enormen Reichweite. Die Gäste kommen überwiegend aus dem Münsterland, aber auch aus Düsseldorf, Aachen, Osnabrück, Hannover oder Hamburg. Das zeigt, wie präsent das Thema Windenergie hier in der Region ist“, freut sich Yassine Mokdad.
Interessante Fachvorträge bekräftigten die Gäste darin, sich weiterhin aktiv für Erneuerbare Energien und somit den Klimaschutz einzusetzen. Referent Andreas Urban vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW unterstrich mit seinem Grußwort die hohe Bedeutung von Projekten wie der WindRegion Münsterland, das von der EU sowie dem Land NRW unterstützt wird, um regionale Alleinstellungsmerkmale zu fördern und auszubauen.
Dietmar Schüwer vom Wuppertal-Institut beleuchtete mit seinem Fachvortrag kritisch die Klimabeschlüsse von Paris sowie Marrakesch und deren Bedeutung für die Energiewende in Deutschland. Schüwer betonte, dass für die Umsetzung der diskutierten und beschlossenen Ziele bedeutend mehr Ansätze für mehr Klimaschutz realisiert werden müssen. Das beinhalte auch eine Ausweitung der Erneuerbaren Energien in Deutschland und nicht, wie durch die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) seit 2017 beschlossen, eine Begrenzung des Ausbaus. Die aufgezeigte Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit regte das Publikum zu einer intensiven Diskussion an.
Anschließend legte Prof. Dr. Ralf Schelenz vom Center for Wind Power Drives der RWTH Aachen den Fokus auf die aktuellen Entwicklungen in der Windenergieforschung. Das Center for Wind Power Drives unterhält einen Vier-Megawatt-Systemprüfstand für OnShore-Windenergieanlagen, mit dessen Hilfe das Verhalten von Antrieben im Multi-
Abgerundet wurde das Programm mit einem Ausblick auf Aktivitäten der WindRegion Münsterland. Bis 2019 besteht mithilfe des geförderten Projektes die Möglichkeit, Unternehmen und Institutionen entlang der Wertschöpfungskette der Windenergiebranche münsterlandweit zu vernetzten, um gemeinsam regionale Projekte sowie Ideen in den Bereichen Bildung und Qualifizierung als auch Forschung und Entwicklung anzustoßen. Yassine Mokdad betonte: „Wir wollen unter anderem angehende Fachkräfte zu den Arbeitgebern von morgen bringen. Daher organisieren wir allein in diesem Jahr vier Touren mit Studierenden und Schülern, die ihren beruflichen Werdegang im Bereich der Erneuerbaren Energien sehen. Wir besuchen mit ihnen unsere starken Partnerunternehmen aus der WindRegion Münsterland, bei denen sie einen praxisnahen Einblick erhalten und erste Kontakte knüpfen können.“ Darüber hinaus plant das Projektteam – bestehend aus Yassine Mokdad, Jan Stockhorst und Inga vom Hagen-Hülsberg – weitere Veranstaltungen in der Region, den Besuch von Messen und das Knüpfen weiterer Kontakte zu Unternehmen aus der regionalen Windenergiebranche.
Im Anschluss an die Veranstaltung im TAT Themenpark nutzten viele der Teilnehmenden die Möglichkeit, sich bei entspannter Atmosphäre mit den anderen Gästen auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Aus den Gesprächen wurde vermehrt deutlich, wie wichtig das neue Netzwerk WindRegion für das Münsterland ist, um unterschiedliche Unternehmen und Institutionen aus der Windenergiebranche an einen gemeinsamen Tisch zu holen. Eine große Zahl der Teilnehmer ist interessiert an der aktiven Zusammenarbeit in der WindRegion Münsterland.